Hier ein Kapitel aus meinem bisherigen Entwurf. Es handelt sich um einen Anruf der Fa. MyHeritage aus Frankfurt. Der bisherige Text stellt nur einen Entwurf dar. Es ist weder korrigiert noch fertig geschrieben.
"Der Anruf aus Amerika
Es war ein Sonntag im Mai. Den Temperaturen nach hätte es auch Juli sein können. 24°C im Schatten. Ehefrau und Junior waren mit den Nachbarn mit dem Fahrrad unterwegs. Das Sofa war frei. Keine Lust am Buch zu schreiben, keine Lust auf neuen Ahnen und für die Firma wollte ich auch keine Energie verschwenden.
Um 15:51 Uhr ging dann das Telefon. Ich schaute auf das Display. 069120066940. Wieder so ein Anruf, wo man gefragt wird, ob man an einer Umfrage teilnehmen möchte. So dachte ich zumindest. Freundlich begrüßte ich den Anrufenden: Davidsen.
Ich brauchte einige Sekunden bis ich begriff, dass der Anrufer nicht auf Deutsch sprach. Englisch. Ja er spricht Englisch. Aber in diesem Moment war der Anrufer über seinen Namen schon hinweg und voll in seinem Element. Und ich noch völlig von der Rolle.
Ich erkannte aber an einigen Satzteilen, dass es sich um die Ahnenforschung handelte. Das Wort „MyHeritage“ wurde mehrfach genannt.
Meine Verwandtschaft aus Amerika ruft an, dachte ich jetzt. Langsam versuchte ich meinem einseitigen Gesprächspartner (er sprach noch immer ungebremst) darauf hinzuweisen, dass ich etwas sagen möchte.
Es macht wirklich Probleme, wenn man selbst der englischen Sprache nicht ganz mächtig ist und der Gesprächspartner kein Wort Deutsch versteht. Aber dann machte der gute Herr, dessen Name ich nicht verstanden habe, eine kurze Pause. Ich ergriff die Gelegenheit um zu erklären, dass mein Englisch nicht so gut sei, ich die letzten gefühlten 30 Sätze nicht verstanden habe und er bitte noch einmal von vorn beginnen möchte.
Und er fing wieder von vorn an. Aber dieses Mal verstand ich mehr. Es ging um meinen Account bei MyHeritage. Da ich schon weit über 1.000 Personen erfasst habe und viele Daten eingeben habe, wurde mir ein Upgrade auf die Premium-Version angeboten.
Ich wollte aber nicht. Das englische Wort für nein wusste ich. Aber die Ablehnung höflich zu formulieren fiel mir dann doch schwer. Keine Angst. Das Angebot habe ich wirklich abgelehnt. Immer wieder erklärte der Anrufer, dass ich mit dem neuen Upgrade auch in Büchern suchen kann. Und wie schön einfach die Suche nach Vorfahren dann ist. Was er mir dann aber etwas übel nahm war der Hinweis, dass meine wichtigsten Datenquellen, die dänischen Kirchenbücher, kostenfrei im Internet verfügbar seien. Das Angebot war zwar verlockend, aber nicht notwendig.
Nach sechs Minuten war das Gespräch zu ende. Warum ich von einem Amerikaner aus Frankfurt auf Englisch angerufen wurde bleit mir bis heute ein Rätzel. Diese Informationen habe ich über eine Woche zuvor schon einmal auf Deutsch bekommen."